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TraumFREQUENZ

    oder wie der Wunsch zum Radiomachen entstand.

    Ein Erfahrungsbericht von Alicia Martin Gomez, Studentin am Medienkolleg

    Frühjahr 2023. Es ist wie immer meine unsagbare Neugier, die mich dazu treibt, meine Journalismus-Lehrerin am Medienkolleg, Verena Gruber, um neue Möglichkeiten für

    Praxiserfahrungen zu bitten. Mit ihrer Hilfe kann ich Kontakt zum ORF, genauer gesagt zum Radio Ö1, aufbauen. Was für eine Ehre! Es dauert nicht lange und ich bin in Wien 14. Bezirk. Küniglberg. Drei spannende Tage unter der Schirmherrschaft der Ö1 Musikchefin Eva Teimel erwarten mich. Tage, die meinen bisherigen Berufswunsch völlig auf den Kopf stellen.

    Da bin ich also, eine junge Tiroler Studentin vom Medienkolleg, im großen ORF- Zentrum Wien. Dort werde ich bereits beim Portier erwartet und erhalte einen Ausweis für die heiligen Hallen des Senders. Mein Herz klopft vor Aufregung. 

    In der Redaktion angekommen werden mir zuerst die Räumlichkeiten des Radiosenders gezeigt und ehe ich mich versehe, bin ich in einem Aufnahmestudio und sitze direkt neben dem Moderator, dessen Sprechertext voller Notizen sind und dessen Professionalität beindruckend ist. Die Aufmerksamkeit und Anspannung zwischen Reporter und Regie bzw. Tontechnik ist klar spürbar und fesselnd. Dennoch gelingt es mir, während der Aufnahme-Pausen ein Gespräch über den Berufsalltag von Radiomoderator:innen und Reporter:innen zu führen.

    Nach der Livesendung geht es für mich zu einer Aufzeichnung einer Sendung. Dort ist für mich das Spannensete, dass es den Moderator:innen gelingt, ihre Stimmen vollkommen zu wandeln, sobald sie im Radio sprechen. Ein erster Hoffnungsschimmer für mich, die Ihre Stimme erst für sich entdeckt. Was mir besonders gefällt: Ich erlebe, wie Profis mit Versprechern umgehen. Oder wie Techniker ein Knacksen oder eine falsche Betonung herausschneiden und bearbeiten können. Die Technik in den Studios ist grandios!

    In den nächsten drei Tagen folgen viele solcher Studioerfahrungen und Fachgespräche. Doch ich bin nicht nur Zuseherin, ich darf doch tatsächlich auch Teil einer Sendung sein, auch wenn nur ein ganz kleiner. Eva Teimel, meine Gastgeberin, arbeitet an einer Feiertagssendung über Sergei Rachmaninoff undich darf sie dabei unterstützen. Ganz abgesehen davon, dass ich die Musik von Rachmaninoff liebe, erwacht in mir die Freude über eine solche Chance. Ich beginne damit, die einzelnen Musikstücke für die Sendung im Archiv zusammen zu suchen, zu benennen und vorzubereiten. Was hat dieser Sender doch für Ressourcen! Dem ergänzend lerne ich noch ein paar Details zu den Medienrechten. Während der Aufzeichnung, ist es meine Aufgabe, Versprecher und andere Kleinigkeiten im Sprecherskript zu vermerken, um diese anschließend wiederholen zu können bzw. nachvollziehen zu können, welcher Take schlussendlich gepasst hat. Und auch im Schneideraum kann ich mich durch meine Vorschläge und Anregungen einbringen, die auch gewürdigt werden. Ich fühle mich ernst genommen, irgendwie bin ich bereits ein Teil des Teams!

    Am Ende dieser drei Tage streife ich schon durch das Studio, als wäre ich immer schon da gewesen. Dieses Gefühl werde ich nie vergessen, weckt es doch den Wunsch in mir, selbst einmal Radio zu machen. Das Highlight während der Heimreise ist dieser Gedanke: Bald geht die Radiosendung über Sergei Rachmaninov on air. Ich werde sie hören und wissen: ICH WAR DABEI!